29. Dezember 2012

NEUTRALITÄT UND WEHRPFLICHT, JJK


„Ein Berufsheer ist der Wunsch jener Kreise,
die unbedingt im Ausland Krieg spielen wollen.
Und das können sie mit einem reinen Wehrpflichtigenheer
natürlich nicht. Die wollen ein Berufsheer,
weil sie dann keine Rücksicht auf die Bevölkerung
nehmen müssen.“
Eduard Paulus, Präsident der österreichischen
Offiziersgesellschaft (Quelle: Standard 18.7.2010)

Und für solch ein Berufsheer legt sich der
ehemalige Zivildiener und heutige
Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ)
mächtig ins Zeug. Dabei sorgt er für Verwunderung,
da er die bevorstehende Volksbefragung zur
„persönlichen“ Angelegenheit erklärt.

Was machen sie, wenn die Wehrpflicht gewinnt,
fragt „Die Presse“ am Sonntag den 23. Dezember,
und erhält zur Antwort: „Ich gewinne die Volksbefragung,
deswegen stellt sich diese Frage für mich nicht.“

„Ich gewinne“…? 
Das muss man sich bewusst machen.

Ein Verteidigungsminister, dem es weniger
um die Sache geht, sondern, der einen persönlichen
Feldzug daraus ableitet. Wie durchgeknallt sind denn
unsere Politiker eigentlich wirklich?

Anstelle dem Staat und den Bürgern zu dienen,
veranstalten sie Selbstverwirklichungs-Festspiele
und Ego-Trips. Und Darbos ist nur ein weiteres
abschreckendes Beispiel dieser politischen Zunft.

Zum Thema selbst ist zu sagen,
dass die vielfältigen Aufgaben,
die unserem Bundesheer zukommen,
(Katastrophenhilfe, Schutz kritischer Infrastruktur,
Assistenzeinsätze zum Grenzschutz)
nur durch die Beibehaltung des Präsenzdienstes
und der Wehrpflicht bewältigt werden können.

„Der Schutz kritischer Infrastruktur sei nur mit einem
Wehrpflichtigenheer machbar. 400 strategisch wichtige
Betriebe gebe es in Österreich, für den notwendigen
Objektschutz über einen längeren Zeitraum sei ein Pool
von 8000 Soldanten notwendig.“
Verfassungsschutz-Chef Peter Grindling,
(Quelle: Die Presse, 23.12.2012)

Jedoch unser Wehrdienstverweigerer als
Verteidigungsminister möchte Krieg spielen.
Auffallend oft tummelte er sich in den
letzten Wochen in den Krisenregionen dieser Welt,
um unsere Soldaten, die dort ihren Dienst verrichten
zu inspizieren; zuletzt der Weihnachtsbesuch im
Südlibanon.

Gewiss, der EU-Trend geht Richtung Berufsheer?
Warum?

Damit eine EU-Armee für Militärinterventionen
rund um den Globus aufgestellt werden kann
und die europäischen Machteliten wollen die derzeitige
Krise dafür nutzen. Wehrpflichtarmeen stehen dem im
Wege und das Bundesverfassungsgesetz über Österreichs
immerwährende Neutralität bildet eine besondere Barriere.
Mit einer Berufsarmee ist die Neutralität Geschichte
und die Tür zum Krieg spielen weit geöffnet.

Wichtig zu verstehen ist, dass die Abschaffung
der Allgemeinen Wehrpflicht kein Schritt zu
mehr Frieden bedeutet, sondern genau das Gegenteil,
da „Profitruppen“ überall einzusetzen sind und bei den
imperialistischen Abenteuern der Großmächte eine
bedeutende Rolle spielen.

„Soldaten sind nur dumme Tiere, die als Schachbauern
in der  Außenpolitik verwendet werden.“
Henry Kissinger (Friedensnobelpreisträger,
US-Präsidentenberater, Ex-Außenminister und Bilderberger)

Damit sich dieser Ausspruch für unsere Soldanten
niemals bewahrheitet, haben wir am 20. Jänner 2013
die Gelegenheit, den selbstgefälligen Plänen unseres
Verteidigungsministers eine klare Absage zu erteilen,
indem wir durch ein Nein zum Berufsheer unsere Neutralität
bekräftigen.

Damit die Menschen und der Frieden (nicht Darabos) gewinnen.

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.


Europa unter falsche Flagge - Jahn J Kassl:
http://lichtweltverlag.blogspot.co.at/2012/11/europa-unter-falscher-flagge-jjk.html